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Das Deutschlandticket im Überblick: Alle Leistungen des Deutshlandtickets, Kündigungsfristen und weiterreichende Informationen gibt es kurz und kompakt unter diesem Link: https://www.westfalentarif.de/news/deutschlandticket Aktuelle Meldung 18.04.2024 (Quelle: BBV-Artikel v. 18.04.2024): Die Zukunft des Deutschlandtickets - Erneuter Streit der Verkehrsminister! Auf ihrer Verkehrsministerkonferenz in Münster im April 2024 wurde auch die Zukunft des Deutschlandtickets diskutiert. Ebenso wie im Jahr 2023 stritten die Minister:innen auch jetzt wieder über den Preis des Tickets. Sehr bezeichnet ist auch die Tatsache, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing nicht an der Konferenz teilnahm, sondern Vertreter entsandte. Seit Mai 2023 wurden über 11 Mio. Tickets verkauft. Der monatliche Preis beträgt aktuell noch 49,- €. Unbestreitbar entlastet das Deutschlandticket Millionen von Pendlerinnen und Pendlern. Zudem leistet es einen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz.
Dennoch war auch in 2024 die Zukunft der Finanzierbarkeit unverständlicherweise ein Dauerthema. Eine Reduzerung öffentlicher Kosten möchte man auch dadurch erreichen, dass das Deutschlandticket stärker noch als Job-Ticket etabliert wird. Dabei werden Unternehmen, die ihren Mitarbeiter:innen ein solches Job-Ticket angeboten, an den Kosten beteiligt. Nach Aussage des bayerischen Verkehrsministers basierte die Zusage, den Preis des Deutschlandticket stabil zu halten, auf der Zusage des Bundeskanzlers, Olaf Scholz, restliche Finanzmittel aus dem Vorjahr in Höhe von 350 Mio. € zu übertragen. Erfolgt die Übertragung nicht - so der bayerische Verkehrsminister, müsse der Ticketpreis angehoben werden.
Grundsätzlich ist die Preisgestaltung des Deutschlandtickets ab dem Jahr 2025 völlig offen. Fakt ist, dass Menschen verstärkt nur dann auf Busse und Bahnen umsteigen, wenn adäquate Angebote vorhanden sind und der Preis in der jetzigen Höhe stabil bleibt. Der Bund gleicht Einnahmeausfälle der Verkehrsbetriebe auf Basis des Regionalisierungsgesetzes mit jährlich 1,5 Mrd. Euro - bis 2025.
November 2023: Die offizielle Webseite: https://deutschlandticket.de/ Das sog. "Deutschlandticket" war von Beginn an ein Erfolg und hat dem ÖPNV in Deutschland nachweisbar in Bussen und Bahnen mehr Fahrgäste beschert. Doch nach dem erfolgreichen Start des "Deutschlandtickets" im April 2023 entbrannte bereits im Oktober eine öffentlich geführte Diskussion darüber, ob dieses modell überhaupt in 2024 fortgeführt wird. Im Streit zwischen dem Bund und den Ländern ging es wieder einmal um die Frage der Finanzierung. Doch seit dem Bund-Länder-Gipfel am 6.11.23 gibt es nun die Gewissheit, dass das "Deutschlandticket" bleibt. Fraglich ist jedoch noch immer, ob es nicht Anfang 2024 nach dem Einführungspreis von 49,- Euro zu einer Preiserhöhung kommt. Die Verkehrsministerkonferenz der Länder wird dazu ein Konzept für die längerfristige Finanzierung entwickeln. Das Modell eines für ganz Deutschland geltenden Tickets im Regionalverkehr hat sehr rasch gezeigt, dass zahlreiche Bürger:innen zum Umstieg auf Busse und Bahnen bereit sind. Sofern die Angebote vorhanden sind werden diese genutzt. Hier aber besteht - besonders in ländlich geprägten Regionen - ein erheblicher Nachholbedarf. Busse alleine werden die starke Nachfrage nach solchen ÖPNV-Angeboten nicht decken können. Nur die Kombination von Bahnen in der Fläche und über längere Distanzen und Bussen im Nahbereich bringt den gewünschten Erfolg. Hier ist nun die Politik gefragt! Das "Deutschlandticket" (Nachfolger 9-Euro-Ticket) -
Zur Finanzierung einigten sich der Bund und die Länder auf eine 50:50-Finanzierung. In Summe entspricht dieses einem Betrag von insgesamt 3 Mrd. € pro Jahr. Das neue Ticket-Angebot kann - wie beim 9-Euro-Ticket auch - für Fahrten im Nahverkehr und bundesweiten Regionalzügen genutzt werden. Der Verkauf und Vertrieb soll überwiegend digital erfolgen. Für Pendler ergibt sich ein z.T. ein erhebliches Sparpotential. So führt das BBV in seinem Artikel "Sparen - auch mit dem 49-Euro-Ticket" am 08.11.2022 exemplarisch aus, dass Pendler für Fahrten zw. Düsseldorf und Köln regulär auf Kosten von 241,70 € /Monat kommen. Das Sparpotential: 192,70 € /;Monat. Im Jahr entspricht dieses einer Summe von ca. 2.300 €. Zusätzlich sicherte der Bund zu, bereits im laufenden Jahr 2022 "Regionalisierungsmittel" in Höhe von 1,5 Mrd. € pro Jahr zur Verfügung zu stellen. In den Folgejahren wurde zudem eine Steigerung dieser Mittel von 3% pro Jahr zugesagt. Die Regionalisierungsmittel sollen insbesondere für die Finanzierung des Schienen-Personen-Nahverkehrs (SPNV) verwendet werden. Die Politik bezeichnete es lapidar als Maßnahme zur Entlastung privater Haushalte. Was folgte, war ein spektakulärer Run auf den öffentlichen Personen-Nahverkehr, insbesondere auf die Bahn: das 9-Euro-Ticket als Erfolgsgeschichte! Mit dem zeitlich auf drei Monate begrenzten Sonderangebot für Busse und Bahnen startete am 01.Juni 2022 ein wohl einzigartiges Projekt, von dessen Erfolg Politik wie Verkehrsunternehmen gleichermaßen mehr als überrascht wurden. Seit dem Verkaufsstart sind nach Angaben des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ca. 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden. Weitere 10 Mio. Abonnent:innen, die das Ticket automatisch erhielten, kommen hinzu. Die Menge des eingesparten CO2 beziffert der VDV auf rund 1,8 Mio. Tonnen, da viele Autofahrten während dieser Zeit vermieden wurden. Viele nutzten das Angebot für einen Umstieg vom PKW auf Bus und Bahn. Ein nicht unerheblicher Teil der Kunden benutzte das bundesweit gültige Angebot im ÖPNV für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Gültig war es - außer in Fernzügen wie dem ICE - in Nahverkehrs- und Regionalzügen wie auch in Straßen- bzw. S-Bahnen und Bussen. Positiv ist anzumerken, dass das 9-Euro-Ticket in mehrfacher Hinsicht ein sichtbarer Beleg für die starke Nachfrage im Nahverkehr war:
Negativ ist zu konstatieren, dass zahlreiche Bürger:innen speziell in ländlichen Regionen kaum oder selten in den Genuss des 9-Euro-Tickets kamen, da vielfach ein Schienenangebot nur unzureichend vorhanden ist oder bis heute gänzlich fehlt und Busangebote häufig nicht in ausreichendem Maße bereitgestellt werden. Der zeitlich begrenzte Feldversuch zeigt aber auch, dass das Thema „Reaktivierung von Schienenwegen außerhalb der Metropolen“ wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Der Wiederaufbau von z.T. über Jahrzehnte stillgelegten Schienenwege muss beschleunigt und nachhaltig vorangetrieben werden. Zu lange kam es in diesem Punkt seit der Bahnreform in den 1990-er Jahren zu Versäumnissen. Zu oft fühlen sich die Bürger:innen in den ländlichen Regionen schlicht „abgehängt“. Eine gute und vor allem günstige Anbindung über die Bahn sind nicht nur eine eklatant wichtige Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge, sondern auch wichtiger Wirtschaftsfaktor. Daher ist der Ruf aus dem öffentlichen Raum nach einem Anschlussangebot – wie auch immer dieses aussehen mag – nur allzu verständlich. Die Politik sollte erkennen, dass ein Nachfolgeprodukt den ÖPNV stärkt, zu einer Entlastung unserer Innenstädte beiträgt und die Pendler-Ströme per PKW drastisch reduziert. Zugleich wäre es ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und zur Beschleunigung einer dringend notwendigen Verkehrswende. Der Appell an die Politik: Deutschland braucht einen gut vernetzten und aufeinander abgestimmten ÖPNV – insbesondere im ländlichen Raum!!! |