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In einem historischen Diskurs wird auf dieser und den folgenden Unterseiten der Versuch eines historischen Abrisses der Eisenbahn - insbesondere im Westfälischen - versucht. Die einzelnen Abschnitte verstehen sich als zusammenfassende Ausführungen von Christian Hübschen. Der Autor erläutert die Geschichte des Schienenverkehrs im Kontext von Reaktivierungen einzelner Verbindungen auf den Internetseiten des Landschafts-verbandes Westfalen-Lippe (LWL). 1. Geschichte des Schienenverkehrs 1885 - 2009 Einer der wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Bahn ist sicherlich die Verstaatlichung der Eisenbahn, die ab 1880 einsetzte. Zugleich kam es auch zu einer Trennung von Personen- und Güterverkehr. Dazu ergab sich zwangsläufig die Notwendigkeit des Neu- bzw. Ausbau neuer Strecken, hier insbesondere von Rangierbahnhöfen, Verbindungslinien oder aber Zugbildungsanlagen. Eine weitere Beschleunigung des Ausbaus der Schienen-Infrastruktur - besonders in ländlich geprägten Landesteilen erfolgte mit der "Bahnordnung für Bahnen untergeordneter Bedeutung" aus dem Jahre 1878 und ergänzend mit dem "Kleinbahngesetz" von 1892. Damit waren die gesetzlichen Grundlagen geschaffen. Zentraler Punkt der gesetzlichen Regelungen bzw. des Netzausbaus: Es erfolgte eine Überleitung von der vormals linearen - zur flächendeckenden Erschließung d.h. ein Wechsel von privatwirtschaftlichen zu mehr sozialen und volkswirtschaftlichen Zielen. Damit erfolgte im Zeitraum 1885 bis 1920 in Westfalen eine nahezu Verdoppelung des Schienennetzes von ca. 2.200 km auf dann 4.200 km. "In der Westfälischen Bucht und vor allem im Münsterland erfolgte der Ausbau vorwiegend durch normalspurige staatliche oder private Nebenbahnen,..." ... "Im westlichen Münsterland folgten erst nach der Jahrhundertwende die Staatsbahnen von Empel-Rees über Coesfeld nach Münster..." (Quelle: Hübschen, Christian: https://www.westfalen-regional.de/de/eisenbahnnetz_2009/). Im Ersten Weltkrieg kam der Eisenbahnausbau aufgrund der starken wirtschaftlichen Anstrengungen in der Rüstungsindustrie vollends zum Erliegen.. 1920 erfolgte die Gründung der Deutschen Reichsbahn. Auch der Zweite Weltkrieg bedeutete für das Verkehrsmittel "Eisenbahn" tiefe Einschnitte. Nach 1945 waren weite Teile der Schienen--Infrastruktur stark beschädigt oder vollkommen zerstört. Somit hatte der Wiederaufbau der Bahnen und des Netzes - auch für die 1949 gegründete Deutsche Bundesbahn - höchste Priorität. Nach 1945 erfolgten zeitgleich auch zahlreiche Streckenstilllegungen - was sich mit einem Rückzug aus der Fläche für ländliche Regionen dramatisch auswirkte.. Erst mit der Bahnreform im Jahre 1996, einer einsetzenden Regionalisierung und einem Wettbewerb erhielt der Schienenverkehr neue Impulse. Für das Thema "Bahnverbindung Empel-Rees - Isselburg - Bocholt - Borken - Coesfeld - Münster" empfiehlt der Autor das Buch von Heribert Lülf u.a., die explizit den bau, die Bedeutung und den Niedergang der Bahn im westlichen Münsterland beleuchten. Infos mit vielen Details finden sich hier.
Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich
Heribert Lülf / Heinz Peirick / Richard Vespermann:
„Abgeschnitten vom Weltverkehr“ |