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Stillegungen im Westmünsterland
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Streckenstilllegungen im Westmünsterland

Die Geschichte der Schienenstilllegungen im Westmünsterland ist ebenfalls stark von den wirtschaftlichen und infrastrukturellen Veränderungen des 20. Jahrhunderts geprägt. Hier sind einige wichtige Aspekte und Entwicklungen:

Stilllegung von Strecken auch im Westmünsterland. Quelle: www.pixabay.com / Stilllegung von Strecken auch im Westmünsterland. Quelle: www.pixabay.com /

Aufbau und Blütezeit

  1. Frühe Eisenbahnverbindungen (19. Jahrhundert)

    • Das Münsterland war im 19. Jahrhundert stark landwirtschaftlich geprägt, doch die industrielle Entwicklung und die Anbindung an das Eisenbahnnetz führten zu wirtschaftlichem Aufschwung. Die Eisenbahn als "Tor zur Welt".

    • Wichtige Bahnstrecken wurden gebaut, um das Münsterland mit den umliegenden Städten und Industriezentren zu verbinden. Zu den bedeutenden Strecken gehörten die Bahnlinien Münster – Gronau – Enschede und die Strecke Bocholt – Münster.

Nachkriegszeit und Strukturwandel

  1. Nach dem Zweiten Weltkrieg

    • In der Nachkriegszeit spielte die Eisenbahn eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau und der wirtschaftlichen Erholung.

    • Allerdings führte der Aufstieg des Automobilverkehrs und der Ausbau des Straßennetzes in den 1950er und 1960er Jahren zu einem Rückgang des Bahnverkehrs.

  2. Beginn der Stilllegungen (1960er bis 1980er Jahre)

    • Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel und dem Rückgang des Güterverkehrs auf der Schiene wurden viele Strecken im Westmünsterland unrentabel.

    • In den 1960er und 1970er Jahren begann eine Welle von Stilllegungen. Ein prominentes Beispiel ist die Stilllegung der Strecke Bocholt – Münster im Personenverkehr im Mai 1974.

    • Andere stillgelegte Strecken waren zum Beispiel die Verbindung von Coesfeld nach Rheine sowie verschiedene Nebenbahnen im ländlichen Raum.

Westmünsterland - Die Bahn brachte zunächst Erfolge für die Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen. Die Stilllegungen fast aller Strecken fokussiert nur noch den Bus- und Autoverkehr. Quelle: www.pixabay.com / Sofia Layla Thal Westmünsterland - Die Bahn brachte zunächst Erfolge für die Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen. Die Stilllegungen fast aller Strecken fokussiert nur noch den Bus- und Autoverkehr. Quelle: www.pixabay.com / Sofia Layla Thal

Modernisierung und Teilreaktivierungen

  1. Regionalisierung und Reaktivierungen (seit den 1990er Jahren)

    • Seit den 1990er Jahren gab es im Zuge der Regionalisierung des Schienenverkehrs Bestrebungen, einige Strecken zu reaktivieren und den Nahverkehr zu verbessern.

    • Ein Beispiel für erfolgreiche Reaktivierung ist die Strecke Coesfeld – Münster, die heute von der Regionalbahn bedient wird. Ursächlich waren hier starke Proteste der Bürger:innen, die Trasse aufzunehmen und den Bahnverkehr gänzlich einzustellen. Diese Proteste führten schließlich zum Erfolg.

  2. Aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

    • Es gibt Bestrebungen, den Schienenverkehr als umweltfreundliche Alternative zum Individualverkehr zu fördern. Projekte wie der Ausbau der S-Bahn Rhein-Ruhr und die Verbesserung von Regionalverbindungen gehören dazu.  Es gibt zudem die Bestrebungen der WMB, die stillgelegte Trasse Bocholt - Coesfeld zu reaktivieren. Basis sind die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie 2024.

Westmünsterland: Nach 50 Jahren der Stilllegung ist es dringend geboten die Verbindung BOH - COE  zu reaktivieren. Quelle: www.picabay.com /Wolfgang Eckert  Westmünsterland: Nach 50 Jahren der Stilllegung ist es dringend geboten die Verbindung BOH - COE zu reaktivieren. Quelle: www.picabay.com /Wolfgang Eckert

Fazit

Die Geschichte der Schienenstilllegungen im Westmünsterland ist eng mit den wirtschaftlichen Veränderungen der Region verbunden. Während die Eisenbahn im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung war, führte der Strukturwandel und der Aufstieg des Automobilverkehrs zu zahlreichen Stilllegungen. In jüngerer Zeit gibt es jedoch eine gegenläufige Entwicklung hin zu Reaktivierungen und Modernisierungen, um den Schienenverkehr als nachhaltige Verkehrsoption zu stärken.

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„Abgeschnitten vom Weltverkehr“
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Verlag: DGEG Medien, medien@dgeg.de.
ISBN: 978-3-946594-18-5.

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