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Streckenstilllegungen von Eisenbahnlinien So hoffnungsfroh der Ausbau des Schienennetzes - besonders in ländlichen Regionen - vorangetrieben wurde, so dramatisch wirkten sich Stilllegungen schon in den Jahren 1880 - 1885 aus. Die Eisenbahn wurde für viele Gemeinden das "Tor zur Welt" oder zu einem Anschluss an wirtschaftlich prosperierende Metropolen. Züge verhalfen nicht nur Menschen zum Reisen in entfernet Orte; Wirtschaftsbetriebe erschlossen sich mit einem Bahnanschluss nun völlig neue Märkte und Absatzgebiete. Es war besonders der Kraftverkehr, der Mitte der 1920-er Jahre sich als Konkurrent zur Bahn entwickelte und die Stilllegung und den Rückbau von Strecken beschleunigte. Auch das "Fahren auf Verschleiß" - eine auch heute noch oft zu beobachtende Tendenz - beschleunigte den Rückbau von Verbindungen. In der jüngeren Vergangenheit setzte ab Mitt der 1950-er Jahre eine Ausdünnung des Schienennetzes ein. Die Deutsche Bundesbahn forcierte den Abbau des Streckennetzes auch in den 1960-er Jahren bis in die Gegenwart hinein. Betroffen davon sind die überwiegend als "Nebenbahnen" deklarierten Verbindungen, die als Zubringer in vielen Regionen heute fehlen. Der endgültige Rückzug aus der Fläche setzte dann Mitte der 1990-er Jahre ein.
Aber es war nicht nur das falsche Handeln der Eisenbahn selbst, das zum Niedergang einer vormals dichten Schienen-Infrastruktur im Personen- und Güterverkehr führte, auch der motorisierte Individualverkehr leistete dem Niedergang der Bahn massiv Vorschub. Das Gefühl einer individuellen Mobilität - unabhängig von Strecken oder Fahrplänen - drückte sich im starken Wachstum zugelassener PKW aus. Der PKW - häufig auch in Form eines Zweitwagen - als Inbegriff individualisierter Mobilität, grenzenloser Freiheit und Unabhängigkeit. Die Folgen spüren wir heute jeden Tag. Eine Verkehrspolitik, die einseitig auf den Ausbau des Straßen- und Autobahnnetzes setzt, führt bis heute zu einer starken Wettbewerbsverzerrung zwischen Straße und Schiene. Erschwerend kam hinzu, dass mit dem 1951 verabschiedeten Bundesbahngesetz der Bahn eine Führung nach rein kaufmännischen, d.h. betriebswirtschaftlichen Grundsätzen sozusagen verordnet wurde.. Die Fesseln, die daraus erwuchsen, konnten erst mit der Bahnstrukturreform von 1994 gesprengt werden. Ein streng betriebswirtschaftlicher Betrieb wirkte wie ein Brandbeschleuniger für Streckenstilllegungen. In Westfalen setzte geradezu eine Stilllegungswelle ein, die zunächst den Personenverkehr auf der zumeist nur noch mit Güterverkehr betriebenen Schiene traf. Dem folgten aber fast immer kurze zeit später die Aufgabe von Verladestationen und flächendeckenden Kündigungen von Anschlussgleisen. Die Folge: Wirtschaftsbetriebe setzten fortan auf den Transport von Waren und Gütern einseitig auf den LKW.
Fazit: "In Westfalen wurden infolge dieser Entwicklungen bis Ende 2008 insgesamt etwa 1.300 Kilometer Eisenbahnstrecken wieder aufgegeben." (Quelle: Hübschen, Christian: https://www.westfalen-regional.de/de/eisenbahn_stilllegungen/) Für das Thema "Bahnverbindung Empel-Rees - Isselburg - Bocholt - Borken - Coesfeld - Münster" empfiehlt der Autor das Buch von Heribert Lülf u.a., die explizit den bau, die Bedeutung und den Niedergang der Bahn im westlichen Münsterland beleuchten. Infos mit vielen Details finden sich hier.
Das Buch ist im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich
Heribert Lülf / Heinz Peirick / Richard Vespermann:
„Abgeschnitten vom Weltverkehr“ |