Seit 2015 sind die Preise für die Personenbeförderung per Schiff, den Nahverkehr auf der Straße und internationale Flüge jeweils um mehr als 20 Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Statistischen Bundesamts, das die Preisentwicklung des Personenverkehrs in Deutschland in den vergangenen sechs Jahren untersucht hat. Wie unsere Grafik zeigt, bietet derzeit vor allem ein Verkehrsträger deutlich günstigere Preise als vor der Pandemie.
Lagen die Preise im Schienenfernverkehr 2019 noch rund vier Prozent über dem Niveau von 2015, war das Reisen mit Fernverkehrszügen im ersten Corona-Jahr etwa 12 Prozent günstiger als im Indexjahr. Im Vergleich zu nahezu allen anderen Verkehrsträgen sind die entsprechenden Preise auch 2021 und 2022 weiter gesunken und liegen mittlerweile 15 Prozent unter denen des Jahres 2015. Ein weiterer Ausreißer nach unten ist im Bereich des Schienennahverkehrs im vergangenen Jahr zu verzeichnen, was auf die zeitlich befristete Einführung des 9-Euro-Tickets zurückzuführen sein dürfte.
Ein Aspekt, der das niedrige Preisniveau im Fernverkehr auf der Schiene begünstigt haben dürfte, ist die Einführung des Super Sparpreis durch die Deutsche Bahn im August 2018. Zum 1. Januar 2020 wurde die Preisstruktur der vergünstigten Fernverkehrstickets nochmals angepasst. Im Nahverkehr sind für das laufende Jahr Änderungen des Indexwerts zu erwarten: Im Mai 2023 startete das Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro. Laut offiziellen Angaben soll sich das Ticket zum bisherigen Preis von 49 Euro im ersten Monat rund zehn Millionen Mal verkauft haben.