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Sprinterbus S75 lässt zum wiederholten Male Fahrgäste zurück -BBV-Bericht v. 07.11.2024 In seiner Ausgabe v. 07.11.2024 berichtet das örtliche BBV erneut darüber, dass der Sprinterbus (S75) zum wiederholten Male Fahrgäste in Rhed ezurückgelassen hat. Ein ärgerlicher Vorfall. Besonders am Sonntag nutzen viele Fahrgäste den S75 in Richtung Münster - insbesondere Studierende. Am Sonntag, 03.11.2024 kam der Sprinter mit bereits 20 Minuten Verspätung in Rhede an. Da der Bus bereits komplett besetzt war, ließ der Fahrer zehn Fahrgäste an der Südstraße zurück. Fahrgäste mussten somit auf den nächsten S75 um 19.01 Uhr warten. Der Kreis Boprken entschuldigte sich gegenüber dem BBV.
Dieser Vorfall und die gute Nutzung der Linie sind ein Indiz dafür, dass es dringend geboten ist, die Reaktivierung der Bahnverbindung Bocholt - Rhede - Borken Cioesfeld auch politisch zu beschleunigen. Aus den Erfahrungen von reaktivierten Strecken in anderen Teilen Deutschlands und unter Berücksichtigung bisheriger Fahrgastzahlen ist bei der Wiederinbetriebnahme der Bahnverbindung Richtung Münster mit weiter steigenden Fahrgastzahlen zu rechnen. Zumal auch Rollstuhlfahrer, Rollatoren, Kinderwagen und - besonders Fahrräder - mitgenommen werden können. Schnellbusse im westlichen Münsterland - Keine Lösung hinsichtlich der Anforderungen an ein massentaugliches Mobilitätskonzept für die kommenden Jahrzehnte! Seit vielen Jahren verkehrt zwischen Bocholt, Borken und Münster der sog. "Sprinterbus" S75. Genutzt wird er überwiegend von (Berufs-)Pendlern und Student:innen. In Ermangelung einer Bahnverbindung versprechen sich die am Betrieb beteiligten Kommunen, dass mit diesem Verkehrsmittel eine optimale Lösung einer Anbindung an das Oberzentrum Münster gewährleistet ist. Doch erfüllen Schnellbuslinien überhaupt die Anforderungen, die wir nicht erst seit heute an einen modernen und flexiblen ÖPNV stellen? Der Autor meint: Nein! Schlimmer noch: Lokal-regionale Politik setzt mit dem Ziel "rasch etwas für die Mobilität umsetzen" falsche Prioritäten, Die Fehler dieser Denkweise sind bereits heute sehr oft sichtbar und ein anschaulicher Beleg dafür, dass die Wiederinbetriebnahme des schienengebundenen Nahverkehrs zwischen Bocholt und Coesfeld dringend erforderlich ist.
Der auf 2 Jahre angelegte Versuch des sog. "Baumwollexpress", eine Busverbindung von Bocholt nach Bad Bentheim, steht in der Kritik. Nach den letzten Fahrgastzählungen benutzen lediglich 250 - 350 Menschen pro Tag diese Linie. In der Folge wird dadurch ein jährliches Minus von über 1 Million Euro generiert! Um sich nicht mit den Konsequenzen, der Einstellung der Linie, auseinandersetzen zu müssen, vertagte die Rheder Politik die Entscheidung über die Buslinie. Dort herrscht der Glaube vor, ein längerer betrieb der Linie würde auf Dauer zu deutlich höheren Fahrgastzahlen führen. Die Politik baut zudem auf das wenig nachvollziehbare Argument, dass Reisende am Bahnhof Bad Bentheim einen ICE-Anschluss erhalten. Diese ist jedoch aufgrund der großen Entfernung zwischen Bocholt und Bad Bentheim wenig glaubhaft.
Auch hier würde eine reaktivieret Bahn sicherlich eine bessere Alternative bieten. Bis zur Stilllegung der Strecke Bocholt - Coesfeld 1975, durchzog ein dichtes Netz an Bahnlinien das Münsterland - auch grenzüberschreitend. Mit diesem Netz erhielten seinerzeit die Bürger:innen vielfältige Möglichkeiten, über Bahnknotenpunkte sehr rasch Schnellzuglinien zu erreichen. Eine stufenweise Reaktivierung wichtiger Linien (BOH-COE, BOR - Ahaus, BOR - Winterswijk und ggf. BOH _ Winterswijk) würde diese Flexibilität wieder herstellen. Nebenbei käme es auch zu einer deutlichen und nachhaltigen Entlastung des Straßenverkehrs und damit großen Verlagerungen des individualisierten PKW-Verkehr auf die Schiene. Pendlerbus C75 zum Sprinterbus S75 - Erste ernüchternde Bilanz nach sechs Monaten Testbetrieb Im Juli 2024 - ein halbes Jahr nach Aufnahme des Betriebs des Pendlerbusses C75 in Rhede - berichtet das örtliche Bocholter Borkener Volksblatt (BBV) über die Ergebnisse einer Fahrgastzählung. Diese fällt mehr als ernüchternd aus. Anfang 2024 ging der Pendlerbus C75 in Rhede an den Start. Der Sprinterbus S75 zwischen BOH und Münster fährt seit diesem Zeitpunkt die Gudula-Kirche im Rheder Ortskern nicht mehr an, sondern hält an der Südstraße. Die Fahrplanveränderung erfolgte nur, um 3 Minuten (!!) Fahrzeit einzusparen. Der C75 übernimmt testweise für 3 Jahre und mit Kosten von 148.000 € den Zubringerdienst. Doch entgegen der Erwartungen wird der Shuttle-Bus von den Bürger:innen kaum in Anspruch genommen. Die Zählung - so der Kreis BOR - ergab, dass nur 50 - 60 Fahrgäste den Pendlerbus unter der Woche nutzen. Dieses entspricht pro Fahrt nur 2 Fahrgästen. Kritiker bezeichnen diese Situation als reine "Geldverschwendung". Ob ein Anschluss des C75 an den Baumwollexpress X80 - wie es Verkehrsexperten eines Planungsbüros empfehlen - bleibt mehr als fraglich. Schon seit geraumer Zeit wird sehr deutlich, dass der Sprinterbus S75 auf der Verbindung BOH - MS nicht mehr das geeignete Verkehrsmittel ist, um Bocholt als Mittelzentrum und das westliche Münsterland adäquat mit dem Oberzentrum Münster als westfälischer Metropole zu verbinden. Dieses schafft nur eine mit den örtlichen Busverkehren gut vernetzte Schienenverbindung. Das Ergebnis der Zählung zeigt mehr als deutlich, dass Rhede im Zentrum für den Fernverkehr ins westfälische Zentrum Münster wieder eine attraktive Bahnanbindung benötigt. Sprinterbusse, Pendlerbusse oder Zusammenschlüsse von Buslinien sind dazu kein probates und ausreichendes Mittel. Hier besteht schon seit vielen Jahren ein mehr als dringlich zu bezeichnender Handlungsbedarf.
Reaktivierung der Verbindung Bocholt - Rhede jetzt!. Aktualisierung (BBV-Artikel v. 17.06.2024) In einem Online- und Print-Artikel v. 17.06.24 bzw. 17.06.24 berichtet das BBV über ein "Sparpaket für den Baumwollexpress", die Busverbindung zwischen Bocholt und Bad Bentheim. Nun wurde vom Kreistag Borken eine "Fahrplananpassung" - oder wie es die Verwaltung nennt - "Optimierung" beschlossen, die die Kosten um 180.000 € senken soll. Die gesamte Linie - deren Testphase noch bis August 2026 läuft - kostet den Kreis jährlich 1,346 Mio. €. Bei nur 356 Passagieren täglich! Es dürfte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass S-Bus-Linien nicht das geeignete Mittel sind, den Herausforderungen einer barrierefreien Mobilität und "Mobilität für Alle" gerecht zu werden. Auch die so oft gelobte ICE-Anbindung in Bad Bentheim ist und war im westlichen Münsterland für die Öffentlichkeit nie ein Thema. Wer Anschluss an das ICE-Netz benötigt reist von Bocholt nach Duisburg oder von Borken nach Essen.
Aus Sicht der Westmünsterlandbahn GmbH hätten alle Bürger:innen nach einer Reaktivierung der Bahnverbindung BOH - COE - MS dann vielfältige Wahlmöglichkeiten überhaupt: Von MS in nördlicher Richtung nach Bremen-Hamburg. Von BOH aus nach Duisburg, Düsseldorf und Köln sowie von BOR aus über Essen in das gesamte Ruhrgebiet. In dieses Projekt muss für die Zukunft investiert werden - nicht in überflüssige und nicht genutzte S-Bus-Linien und Pendlerbusse.
Neben der genannten Einsparmaßnahme zum "Baumwollexpress" wurden auch weitere Beschlüsse zur "Mobilität" gefasst, die allerdings das Thema "Bahn" noch immer ausschließen.
In der BBV-Ausgabe v. 16.02.2024 äußert sich auch der Kreis Borken zur Zukunft des "Baumwollexpress". Auch Borken ist der Ansicht, dass man durch eine Verlängerung der Probezeit die Fahrgastzahlen erhöhen könnte. Damit werden ach die Verluste, die sich lt. Kreis auf 1,1, Mio. € belaufen, weiter fortgeschrieben. Steuergelder, die wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnten!
Der Artikel stellt auch noch einmal fest, dass der südliche teil der Route zwischen Vreden und Bocholt intensiver genutzt wird als der Rest der Strecke. Dieses mag aus Sicht der WMB auch als Beleg gelten, dass nur sehr wenig Interesse an einer ICE-Verbindung von Bad Bentheim nach Berlin besteht. "Baumwollexpress" X80: Probebetrieb soll um 2 Jahre verlängert werden / Kräftige Anschubfinanzierung! Das BBV berichtete in seiner Ausgabe v. 06.03.2024, dass der Kreisausschuss des Kreises Borken plant, den auf bisher 2 Jahre begrenzten Probebetrieb des sog. "Baumwollexpress" X80 um weitere 2 Jahre zu verlängern. 14 von 17 Gemeinden haben sich für eine weitere Erprobung des X80. Damit wird bis 2026 eine Verbesserung des ÖPNV verbunden. Die Finanzierung soll über eine Kreisumlage erfolgen. Auch die Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen, SPD und UWG im Kreistag unterstützen die Verlängerung der Erprobungsphase. BBV v. 21.05.2024: Der örtlichen Lokalpresse konnte am 15.05.24 entnommen werden, dass der Fahrplan des sog. "Baumwollexpress", die S-Bus-Linie BOH - Bad Bentheim, überarbeitet wurde. Damit verbinden die Verantwortlichen des Verkehrs-Ausschusses in Borken zugleich Kosteneinsparungen in Höhe von 180.000 €. Die Entscheidung wurde einstimmig getroffen.
Unbestritten sind mit der S-Buslinie "X80" extrem hohe Kosten von jährlich 1,346 Mio. Euro verbunden. Dem standen in 2022 Einnahmen von ca. 34.000 € entgegen. Untersuchungen belegten darüber hinaus auch, dass sich die Fahrgastzahlen nicht deutlich erhöht haben. Das BBV berichtet, dass sich diese lediglich um 2,3% erhöhten. In absoluten Zahlen: "Montags bis freitags fuhren somit in 26 eingesetzten Bussen gesamt 356 Personen, was einer durchschnittlichen Beförderungszahl von 13,7 Fahrgästen entspricht." (Quelle: BBV-Online v. 21.05.2024).
Konsequenz: Die Reduzierung auf drei statt vier Busse. damit eine Verringerung der Kosten um 195.000 €. Stimmen die politischen Gremien zu, so könnten die Änderungen zum Fahrplanwechsel 1.10.2024 wirksam werden. Genau auf dem besagten Streckenabschnitt verliefen bis in die 1970-er Jahre Bahnstrecken, die es heute zu reaktivieren gilt. Von Bocholt über Rhede nach Borken und Coesfeld nach Münster. Von Borken über Weseke, Südlohn nach Ahaus. Oder von Borken grenzüberschreitend nach Winterswijk mit Anschluss nach Amsterdam. Für das westliche Münsterland war Bad Bentheim verkehrstechnisch in der Vergangenheit nie ein Anziehungspunkt. Verkehrsströme, insbesondere aber der ÖPNV, waren stets auf Linien konzentriert, die von der Bahn bedient wurden. Hier besteht in Sachen Reaktivierung ein riesiger Handlungsbedarf - nicht in der Fortführung und der unverhältnismäßig hohen Finanzierung von nicht benötigten Busverkehren! Über einen besonders krassen Fall bzgl. des Sprinterbus S75 (BOH - MS) berichtete das BBV in seiner Ausgabe v. 18.03.2022. "Sprinterbus ist nichts für schwache Beine" / BBV v. 18.08.2023 S. 23 "Regionales" Im o.g. Artikel berichtet die Lokalzeitung über ein Borkener Ehepaar, dass ab Münster mit dem Fernzug nach Hamburg reisen wollte. Für die Anreise nach Münster nutzte man ab Borken den Sprinterbus, die Linie S75. Die Schilderungen und Erfahrungen klingen haarsträubend und der geneigte Leser und pot. Fahrgast kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. In Borken deponierten das Ehepaar seine Koffer im hinteren Türbereich, wo auch Fahrräder, Kinderwagen oder Rollatoren Platz finden sollen.. Die Busfahrerin wies allerdings darauf hin, dass Kofferstücke dort nicht abgestellt werden dürfen.
Der S75 verfügt über keinerlei Ablagefläche für Reisegepäck. Einen Stauraum sucht man ebenfalls vergeblich. Das Borkener Ehepaar stellte dann seine Koffer auf eine leere Sitzreihe. Wären alle Plätze besetzt gewesen, so hätten die Reisenden - nach Aussage der Busfahrerin - die Koffer auf dem Schoß mitnehmen müssen. Der Ehemann fragte sich daher zu Recht: "Meine Frau soll mit ihren 73 Jahren also tatsächlich ihren Koffer eine Stunde lang auf ihren Knien balancieren?" (Quelle: BBV-Artikel 18.08.23, S. 23). Die Antwort der Stadtwerke Krefeld, die die Sprinterbuslinie S75 im Auftrag des Kreises Borken betreiben, ist eindeutig. So ist der S75 ein Linien- kein Reisebus!. Die Mehrzweckfläche im hinteren Türbereich darf nicht für die Ablage von Koffern oder Gepäckstützen verwendet werden.
Wie ist der Gepäcktransport in (Sprinter-)Buslinien juristisch geregelt? Dazu geben die landesweit gültigen Beförderungsbedingungen detailliert Auskunft. Für den hier beschriebenen Fall gilt Pkt. 9.6, der Reisekoffer als "sonstige Gegenstände" deklariert. Abs.1: "Der Fahrgast darf Gegenstände mitnehmen, wenn dadurch die Sicherheit und Ordnung des Betriebs nicht gefährdet werden. Andere Fahrgäste dürfen durch die Mitnahme ebenfalls weder gefährdet noch belästigt werden. Der Fahrgast muss seine Gegenstände dementsprechend unterbringen und beaufsichtigen. Dabei dürfen die Gegenstände keinen eigenen Sitzplatz blockieren. Der Fahrgast haftet für jeden Schaden, der durch die Mitnahme der Gegenstände verursacht wird." Abs. 3: "Das Personal entscheidet im Einzelfall, ob Gegenstände zur Beförderung zugelassen werden und an welcher Stelle sie unterzubringen sind." Abs. 5: "Ein Anspruch auf die Beförderung von Gegenständen besteht nicht." Abschließend verweist der BBV-Artikel auf den nicht unerheblichen Umstand, dass sich in den Ausschreibungsunterlagen zum S75 keinerlei Regelungen über den Vorhalt von Stauraum für Gepäck finden lassen! Der Baumwoll-Express X80 im Westmünsterland Es war kaum verwunderlich, dass die Kreisverwaltung bereits kurz nach der Inbetriebnahme der neuen S-Bus-Linie Richtung Gronau in einem BBV-Artikel v. 23.11.22 von einem "Erfolg" sprach. Doch die tgl. Fahrgastzahlen lassen die berechtigte Kritik zu, ob es sich tatsächlich um eine optimale Lösung im Interesse eines gut funktionierenden ÖPNV im westlichen Münsterland handelt.
Am 29.07.23 berichtete das BBV in einem Artikel unter der Überschrift "Sprinterbus ist pünktlicher als sein Ruf". über eine Statistik der Kreisverwaltung Borken, die die Zuverlässigkeit der S75-Linie belegen soll. Doch die dann genannten Fakten sprechen eine andere Sprache. BBV: Sprinterbus S75 hält nicht mehr in der Stadtmitte von Rhede. Am 08.01.2024 berichtete das BVV unter der Überschrift "Der Sprinterbus hält ab Montag nicht mehr an der Kirche in Rhede", dass der Sprinterbus S75 nicht mehr an der Gudula-Kirche hält, also nicht mehr durch die Stadtmitte fährt. Die Begründung dafür hört sich eher abenteuerlich als nachvollziehbar an. Mit der Fahrt über die Südstraße werden lt. Presse 3 Minuten (!!) Fahrzeit auf der gesamten Strecke gespart. Um diesen "Zeitgewinn" zu erzielen waren organisatorische Änderungen, notwendig. Zusatzkosten scheinen dazu keine Rolle zu spielen. Einen Beleg, dass das Thema "Pünktlichkeit S75" deutlich relativieren und mit den Erfahrungen aus der Praxis betrachten muss, liefert ein unmittelbar eingereichter BBV-Leserbrief v. 04.08.23. Darin berichtet der Autor des Briefes, der 3x pro Woche den S75 nutzt, über seine Erfahrungen. Diese sprechen für sich. Auch der Betreiber dieser Homepage kann auf einen Erfahrungsschatz aus sieben Jahren Sprinterbusverkehr zurückblicken. Aufgrund seiner familiären Situation wurden während dieses langen Zeitraums die Mängel solcher S-Bus-Linien sehr schnell mehr als deutlich. Der Sachzwang eines an die Straße und das Verkehrsaufkommen gebundenen Verkehrsmittels, das mangelnde Platzangebot - insbesondere für Menschen mit Handicap, Rollatoren, Kinderwagen oder auch Fahrrädern belegen diesen. Nicht zuletzt das Fehlen einer Bordtoilette zeigt, dass dieses Verkehrsmittel nicht die 1. Wahl sein kann. Würden die im westlichen Münsterland für den ÖPNV politisch Verantwortlichen auch nur einen 14-tägigen Selbstversuch wagen; die Begeisterung für S-Bus-Linien im westlichen Münsterland würde sehr schnell verhallen. Es reicht nicht eine Buslinie in Betrieb zu nehmen um schnell "etwas Mobilität" zu schaffen. Notwendig sind für die kommenden Jahrzehnte belastbare Angebot als Antwort auf die Frage wie individualisierter PKW-Verkehr massenhaft verlagert werden kann. Die Antwort darauf kann nur die Wiederinbetriebnahme des schienengebundenen Bahnverkehrs zwischen Bocholt und Coesfeld und damit die Verbindung an das Oberzentrum Münster sein. Demografischer Wandel im ländlichen Raum - Herausforderungen an die Mobilität der kommenden Jahrzehnte! Die Frage nach einer Zukunft der "Mobilität für Alle" darf den demografischen Wandel - insbesondere im ländlichen Raum - nicht aus dem Fokus verlieren. Beim demografischen Wandel schaut man auf die Jahrgänge 1955 - 1969, die sog. "Baby-Boomer-Generation". Diese Generation tritt nun Zug um Zug als SeniorInnen in den nächsten Lebensabschnitt ein. Dieses stellt deutliche Herausforderungen an den Auf- und Ausbau der Infrastruktur für ältere Menschen. Mobilität im Alter ist für ein selbst bestimmtes Leben unverzichtbar. Der Sozialverband VdK e.V. prognostiziert, dass die Zahl der Menschen im Rentenalter (67+) in NRW um 10% auf rund 3,9 Mio. steigen wird. Besonders stark wird die Zahl älterer Menschen in ländlichen Regionen, wie etwa Borken, Coesfeld, Paderborn, Heinsberg und Euskirchen. Alleine im Kreis Borken wird es eine Steigerung um 17,4% geben, in Coesfeld 18,5% (Quelle: DPA-Meldung 17.04.2023). Dieser Entwicklung muss die Kommunalpolitik jetzt verstärkt Rechnung tragen. Die (Verkehrs-)Infrastruktur in den Kommunen müssen stärker noch auf die Bedürfnisse der stark anwachsenden älteren Bevölkerung Rechnung tragen. Neben barrierefreien Verkehrswegen müssen nun auch im ländlichen Raum massenattraktive ÖPNV-Angebote geschaffen werden. Dazu zählt in erster Linie auch der Schienen-Personen-Nahverkehr! |