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(Schnell-) Busse (S-Busse) - Keine Lösung!
Verkehrswende - Klimaschutz - ÖPNV-Anbindung: Mit einer gut vernetzten Bahn-Infrastruktur kein Problem! Und die Wirtschaft der gesamten Region profitiert ebenfalls. Reaktivierung der Bahn jetzt! Unterstützen Sie die Westmünsterlandbahn GmbH! Ihre Meinung zählt! Entweder auf dieser Seite oder unter www.westmünsterlandbahn.de

Schnellbusse im westlichen Münsterland - Keine Lösung hinsichtlich der Anforderungen an ein massentaugliches  Mobilitätskonzept für die kommenden Jahrzehnte!

Schnellbuslinien im westlichen Münsterland - Keine dauerhafte Lösung für den ÖPNV!.
Quelle: www.pixabay.comSchnellbuslinien im westlichen Münsterland - Keine dauerhafte Lösung für den ÖPNV!. Quelle: www.pixabay.com

Seit vielen Jahren verkehrt zwischen Bocholt, Borken und Münster der sog. "Sprinterbus" S75. Genutzt wird er überwiegend von (Berufs-)Pendlern und Student:innen. In Ermangelung einer Bahnverbindung versprechen sich die am Betrieb beteiligten Kommunen, dass mit diesem Verkehrsmittel eine optimale Lösung einer Anbindung an das Oberzentrum Münster gewährleistet ist. 
Der Glaube, mit Buslinien im westlichen Münsterland massentaugliche "Mobilität" herzustellen, hält sich sehr hartnäckig. Die Inbetriebnahme der Schnellbuslinie X80, der sog. "Baumwoll-Express" von Bocholt nach Gronau, wie auch der S75 BOH - MS sind dafür der beste Beweis. 

Doch erfüllen Schnellbuslinien überhaupt die Anforderungen, die wir nicht erst seit heute an einen modernen und flexiblen ÖPNV stellen? Der Autor meint: Nein! Schlimmer noch: Lokal-regionale Politik setzt mit dem Ziel "rasch etwas für die Mobilität umsetzen" falsche Prioritäten, Die Fehler dieser Denkweise sind bereits heute sehr oft sichtbar und ein anschaulicher Beleg dafür, dass die Wiederinbetriebnahme des schienengebundenen Nahverkehrs zwischen Bocholt und Coesfeld dringend erforderlich ist.


So vorteilhaft sich das Konstrukt einer S-Bus-Linie in der Theorie anhört, so ernüchternd verläuft ein Faktencheck in der Praxis.

Buslinien als Modell für die Mobilität von Morgen? Quelle: wwww.pixabay.com/Buslinien als Modell für die Mobilität von Morgen? Quelle: wwww.pixabay.com/

Der auf 2 Jahre angelegte Versuch des sog. "Baumwollexpress", eine Busverbindung von Bocholt nach Bad Bentheim, steht in der Kritik. Nach den letzten Fahrgastzählungen benutzen lediglich 250 - 350 Menschen pro Tag diese Linie.

In der Folge wird dadurch ein jährliches Minus von über 1 Million Euro generiert!

Um sich nicht mit den Konsequenzen, der Einstellung der Linie, auseinandersetzen zu müssen, vertagte die Rheder Politik die Entscheidung über die Buslinie. Dort herrscht der Glaube vor, ein längerer betrieb der Linie würde auf Dauer zu deutlich höheren Fahrgastzahlen führen.

Die Politik baut zudem auf das wenig nachvollziehbare Argument, dass Reisende am Bahnhof Bad Bentheim einen ICE-Anschluss erhalten. Diese ist jedoch aufgrund der großen Entfernung zwischen Bocholt und Bad Bentheim  wenig glaubhaft.
Wer einen Anschluss an das ICE-Netz der Bahn im westlichen Münsterland wünscht, de reist entweder von Bocholt in das nahe Ruhrgebiet oder von Borken per Bahn nach Essen.

 

Auch hier würde eine reaktivieret Bahn sicherlich eine bessere Alternative bieten. Bis zur Stilllegung der Strecke Bocholt - Coesfeld 1975, durchzog ein dichtes Netz an Bahnlinien das Münsterland - auch grenzüberschreitend. Mit diesem Netz erhielten seinerzeit die Bürger:innen vielfältige Möglichkeiten, über Bahnknotenpunkte sehr rasch Schnellzuglinien zu erreichen.  Eine stufenweise Reaktivierung wichtiger Linien (BOH-COE, BOR - Ahaus, BOR - Winterswijk und ggf. BOH _ Winterswijk) würde diese Flexibilität wieder herstellen. Nebenbei käme es auch zu einer deutlichen und nachhaltigen Entlastung des Straßenverkehrs und damit großen Verlagerungen des individualisierten PKW-Verkehr auf die Schiene.

Der sog. "Baumwollexpress" vor dem Aus? - Zukunft ungewiss. Quelle: www.pixabay.comDer sog. "Baumwollexpress" vor dem Aus? - Zukunft ungewiss. Quelle: www.pixabay.com

In der BBV-Ausgabe v. 16.02.2024 äußert sich auch der Kreis Borken zur Zukunft des "Baumwollexpress". Auch Borken ist der Ansicht, dass man durch eine Verlängerung der Probezeit die Fahrgastzahlen erhöhen könnte.

Damit werden ach die Verluste, die sich lt. Kreis auf 1,1, Mio. € belaufen, weiter fortgeschrieben. Steuergelder, die wesentlich sinnvoller eingesetzt werden könnten!


Das CDU-Ratsmitglied Marius Kranenburg stellt aber zu recht fest: „Irgendwann werden wir uns ehrlich machen müssen, was im ländlichen Raum funktioniert und was nicht“.

Der Artikel stellt auch noch einmal fest, dass der südliche teil der Route zwischen Vreden und Bocholt intensiver genutzt wird als der Rest der Strecke. Dieses mag aus Sicht der WMB auch als Beleg gelten, dass nur sehr wenig Interesse an einer ICE-Verbindung von Bad Bentheim nach Berlin besteht.

"Baumwollexpress" X80: Probebetrieb soll um 2 Jahre verlängert werden / Kräftige Anschubfinanzierung!

Das BBV berichtete in seiner Ausgabe v. 06.03.2024, dass der Kreisausschuss des Kreises Borken plant, den auf bisher 2 Jahre begrenzten Probebetrieb des sog. "Baumwollexpress" X80 um weitere 2 Jahre zu verlängern. 14 von 17 Gemeinden haben sich für eine weitere Erprobung des X80. Damit wird bis 2026 eine Verbesserung des ÖPNV verbunden. Die Finanzierung soll über eine Kreisumlage erfolgen.
Der Autor des BBV stellt zu Recht fest:
"Diese breite Unterstützung ist insofern bemerkenswert, als der X80 mit Bocholt, Rhede, Borken, Südlohn, Vreden, Ahaus und Gronau lediglich sieben Kommunen im Kreis Borken direkt bedient."

Auch die Fraktionen von Bündnis90/Die Grünen, SPD und UWG im Kreistag unterstützen die Verlängerung der Erprobungsphase.

Bocholt - Bad Bentheim. Auf einem großen Teil dieser Verbindung verliefen früher verschiedene Bahnverbindungen. Quelle: www.pixabay.com / Manfred Antranias ZimmerBocholt - Bad Bentheim. Auf einem großen Teil dieser Verbindung verliefen früher verschiedene Bahnverbindungen. Quelle: www.pixabay.com / Manfred Antranias Zimmer

Genau auf dem besagten Streckenabschnitt verliefen bis in die 1970-er Jahre Bahnstrecken, die es heute zu reaktivieren gilt. Von Bocholt über Rhede nach Borken und Coesfeld nach Münster. Von Borken über Weseke, Südlohn nach Ahaus. Oder von Borken grenzüberschreitend nach Winterswijk mit Anschluss nach Amsterdam. Für das westliche Münsterland war Bad Bentheim verkehrstechnisch in der Vergangenheit nie ein Anziehungspunkt. Verkehrsströme, insbesondere aber der ÖPNV, waren stets auf Linien konzentriert, die von der Bahn bedient wurden.

Hier besteht in Sachen Reaktivierung ein riesiger Handlungsbedarf - nicht in der Fortführung und der unverhältnismäßig hohen Finanzierung von nicht benötigten Busverkehren!

Die Zukunft des Baumwollexpress - Trotz hoher Verluste Fortsetzung des Pilotprojekts. Quelle: www.pixabay.com / ArtisticOperationsDie Zukunft des Baumwollexpress - Trotz hoher Verluste Fortsetzung des Pilotprojekts. Quelle: www.pixabay.com / ArtisticOperations

Über einen besonders krassen Fall bzgl. des Sprinterbus S75 (BOH - MS) berichtete das BBV in seiner Ausgabe v. 18.03.2022.

"Sprinterbus ist nichts für schwache Beine" / BBV v. 18.08.2023 S. 23 "Regionales"

Im o.g. Artikel berichtet die Lokalzeitung über ein Borkener Ehepaar, dass ab Münster mit dem Fernzug nach Hamburg reisen wollte. Für die Anreise nach Münster nutzte man ab Borken den Sprinterbus, die Linie S75. Die Schilderungen und Erfahrungen klingen haarsträubend und der geneigte Leser und pot. Fahrgast kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

In Borken deponierten das Ehepaar seine Koffer im hinteren Türbereich, wo auch Fahrräder, Kinderwagen oder Rollatoren Platz finden sollen.. Die Busfahrerin wies allerdings darauf hin, dass Kofferstücke dort nicht abgestellt werden dürfen.

 

Der S75 verfügt über keinerlei Ablagefläche für Reisegepäck. Einen Stauraum sucht man ebenfalls vergeblich. Das Borkener Ehepaar stellte dann seine Koffer auf eine leere Sitzreihe. Wären alle Plätze besetzt gewesen, so hätten die Reisenden - nach Aussage der Busfahrerin - die Koffer auf dem Schoß mitnehmen müssen. Der Ehemann fragte sich daher zu Recht: "Meine Frau soll mit ihren 73 Jahren also tatsächlich ihren Koffer eine Stunde lang auf ihren Knien balancieren?" (Quelle: BBV-Artikel 18.08.23, S. 23).

Gepäckmitnahme im S75 - Ein Borkener Ehepaar berichtet. Quelle: pixabay.comGepäckmitnahme im S75 - Ein Borkener Ehepaar berichtet. Quelle: pixabay.com

Die Antwort der Stadtwerke Krefeld, die die Sprinterbuslinie S75 im Auftrag des Kreises Borken betreiben, ist eindeutig. So ist der S75 ein Linien- kein Reisebus!. Die Mehrzweckfläche im hinteren Türbereich darf nicht für die Ablage von Koffern oder Gepäckstützen verwendet werden.

 

Wie ist der Gepäcktransport in (Sprinter-)Buslinien juristisch geregelt?

Dazu geben die landesweit gültigen Beförderungsbedingungen detailliert Auskunft.

Für den hier beschriebenen Fall gilt Pkt. 9.6, der Reisekoffer als "sonstige Gegenstände" deklariert.

Abs.1: "Der Fahrgast darf Gegenstände mitnehmen, wenn dadurch die Sicherheit und Ordnung des Betriebs nicht gefährdet werden. Andere Fahrgäste dürfen durch die Mitnahme ebenfalls weder gefährdet noch belästigt werden. Der Fahrgast muss seine Gegenstände dementsprechend unterbringen und beaufsichtigen. Dabei dürfen die Gegenstände keinen eigenen Sitzplatz blockieren. Der Fahrgast haftet für jeden Schaden, der durch die Mitnahme der Gegenstände verursacht wird."

Abs. 3: "Das Personal entscheidet im Einzelfall, ob Gegenstände zur Beförderung zugelassen werden und an welcher Stelle sie unterzubringen sind."

Abs. 5: "Ein Anspruch auf die Beförderung von Gegenständen besteht nicht."

Abschließend verweist der BBV-Artikel auf den nicht unerheblichen Umstand, dass  sich in den  Ausschreibungsunterlagen zum S75 keinerlei Regelungen über den Vorhalt von Stauraum für Gepäck finden lassen!

Der Baumwoll-Express X80 im Westmünsterland

Es war kaum verwunderlich, dass die Kreisverwaltung bereits kurz nach der Inbetriebnahme der neuen S-Bus-Linie Richtung Gronau in einem BBV-Artikel v. 23.11.22 von einem "Erfolg" sprach. Doch die tgl. Fahrgastzahlen lassen die berechtigte Kritik zu, ob es sich tatsächlich um eine optimale Lösung im Interesse eines gut funktionierenden ÖPNV im westlichen Münsterland handelt. 
Die BBV-Redakteurin hinterfragte daher in einem Kommentar am 23.11.22 diesen "Erfolg" mit einigen kritischen Anmerkungen, die auch vom Autor dieser Webseite, als einem Vertretern der Westmünsterlandbahn, geteilt werden.


Nach einer aktuellen ADAC-Studie sind die Menschen in der Region zum gegenwärtigen Zeitpunkt bzgl. "Mobilität" (noch) zufrieden Der Grund liegt auf der Hand: Mobilität - speziell auch im Münsterland - beschränkt sich für einen Großteil der Bevölkerung (noch) auf den eigenen PKW.

Doch insbesondere ländlich geprägte Regionen benötigen im Interesse von "Klimaschutz", "Verkehrswende" und "Mobilität für Alle" schon heute verlässliche Alternativen zum PKW. Der demographische Wandel (Baby-Boomer) wird lt. Stat. Landesamt zu einem deutlichen Anstieg der älteren Bevölkerung im Kreis Borken führen.

Städte wie Bocholt, Rhede oder Borken sind angesichts des demografischen Wandels dringend gehalten Mobilitätskonzepte auf den Weg zu bringen, die Antworten auf die Frage geben, wie junge Menschen zur Bildung und Ausbildung in unsere Region geholt werden, Firmen und Unternehmen Anreize erhalten Arbeits- und Ausbildungsplätze zu schaffen und jungen Familien Interesse daran haben, im westlichen Münsterland zu siedeln und sesshaft zu werden.

Die viel zu oft gelobten Sprinterbuslinien können dieses alleine nicht sicherstellen. Die S-Bus-Linien sind auf Dauer nicht die Antwort auf die großen Herausforderungen einer geänderten Mobilität breiter Bevölkerungsteile, insbesondere älterer Bevölkerungsschichten oder Bevölkerungsanteilen mit Handicap.


Nur die Bahn ist auf längeren Strecken das geeignete Instrumentarium den noch vorherrschenden motorisierten Individualverkehr zu kompensieren. In den Stadtzentren selbst und dem angrenzenden Umland sind sicherlich auf das Bahnangebot abgestimmte Buslinien das geeignete Instrumentarium.

Die Überprüfung von Mobilitätskonzepten muss dazu aber zwingend auch das Verkehrsmittel "Bahn" berücksichtigen. Hier besteht für die lokal-regionale Politik, die einseitig auf den Ausbau von Radschnellwegen oder ausschließlich auf S-Bus-Linien setzt, noch sehr viel Handlungsbedarf.

Mobilität nur mit S-Bus-Linien?
Quelle: www.pixabay.comMobilität nur mit S-Bus-Linien? Quelle: www.pixabay.com

Am 29.07.23 berichtete das BBV in einem Artikel unter der Überschrift "Sprinterbus ist pünktlicher als sein Ruf". über eine Statistik der Kreisverwaltung Borken, die die Zuverlässigkeit der S75-Linie belegen soll. Doch die dann genannten Fakten sprechen eine andere Sprache.
- 15.100 Fahrten in 1 Jahr
- 156 Störungen (Umleitungen, Sperrungen, Stau, Baustellen, hohes Verkehrs-
   aufkommen)

- 53x Verspätungen über 20 Min. Die vielen Verspätungen unterhalb des Zeitfensters
  20 Min. werden schlichtweg ausgeblendet. 

  Diese sind jedoch für "Umsteiger", die auf Anschlussverbindungen bei
   Zwischenhalten angewiesen sind, von entscheidender

  Bedeutung!
- Rekord: 254 Min. Verspätung
- Komplette Fahrtausfälle: 65x (techn. Defekte, Personalmangel)
- Damit der S75 noch pünktlicher wird und 3 Minuten Fahrzeit gewinnt, hebt man
  ausdrücklich hervor, dass dieser nicht mehr durch
 Rhede eine "Ehrenrunde" dreht.

- Natürlich wird auch der B67, also der Bau einer weiteren Straßenverbindung von
  Merfeld nach Dülmen zur A43 ins Spiel gebracht.

  Nur: Mit der Fertigstellung wird der gesamte Verkehr auf der B67 erneut extrem
  wachsen, was auf dem bestehenden Stück zw. BOH und Merfeld in den Stoßzeiten
  schon seit langer Zeit sehr gut zu beobachten ist.

BBV: Sprinterbus S75 hält nicht mehr in der Stadtmitte von Rhede.

Am 08.01.2024 berichtete das BVV unter der Überschrift "Der Sprinterbus hält ab Montag nicht mehr an der Kirche in Rhede", dass der Sprinterbus S75 nicht mehr an der Gudula-Kirche hält, also nicht mehr durch die Stadtmitte fährt. Die Begründung dafür hört sich eher abenteuerlich als nachvollziehbar an. Mit der Fahrt über die Südstraße werden lt. Presse 3 Minuten (!!) Fahrzeit auf der gesamten Strecke gespart. Um diesen "Zeitgewinn" zu erzielen waren organisatorische Änderungen, notwendig. Zusatzkosten scheinen dazu keine Rolle zu spielen. 
Mit dem Wechsel der Fahrstrecke wird parallel zwischen der Rheder Stadtmitte und der Ludgerusschule ein Zubringerbus (C75) eingerichtet. Der Kreis Borken zahlt dafür die stolze Summe von 146.000 € pro Jahr.  Vereinbart ist, dass der Pendelbus zunächst bis 2028 verkehrt. Damit werden Gesamtkosten von 584.000,- € aufgerufen - für den Zeitgewinn von 3 Minuten. Anschaulicher ist  es den Bürger:innen nicht zu vermitteln, dass Sprinterbusse bzw. Busverkehre auf langen Strecken das denkbar unbrauchbare Verkehrsmittel darstellen. Insbesondere wenn wir von der dringenden Notwendigkeit einer Verlagerung des individuellen PKW-Verkehr auf den ÖPONV sprechen!

Das BBV berichtete über eine Statistik der Sprinterbuslinie S75.
Quelle: www.pixabay.comDas BBV berichtete über eine Statistik der Sprinterbuslinie S75. Quelle: www.pixabay.com

Einen Beleg, dass das Thema "Pünktlichkeit S75" deutlich relativieren und mit den Erfahrungen aus der Praxis betrachten muss, liefert ein unmittelbar eingereichter BBV-Leserbrief v. 04.08.23. Darin berichtet der Autor des Briefes, der 3x pro Woche den S75 nutzt, über seine Erfahrungen. Diese sprechen für sich.

Auch der Betreiber dieser Homepage kann auf einen Erfahrungsschatz aus sieben Jahren Sprinterbusverkehr zurückblicken. Aufgrund seiner familiären Situation wurden während dieses langen Zeitraums die Mängel solcher S-Bus-Linien sehr schnell mehr als deutlich.  Der Sachzwang eines an die Straße und das Verkehrsaufkommen gebundenen Verkehrsmittels, das mangelnde Platzangebot - insbesondere für Menschen mit Handicap, Rollatoren, Kinderwagen oder auch Fahrrädern belegen diesen. Nicht zuletzt das Fehlen einer Bordtoilette zeigt, dass dieses Verkehrsmittel nicht die 1. Wahl sein kann.

Würden die im westlichen Münsterland für den ÖPNV politisch Verantwortlichen auch nur einen 14-tägigen Selbstversuch wagen; die Begeisterung für S-Bus-Linien im westlichen Münsterland würde sehr schnell verhallen. Es reicht nicht eine Buslinie in Betrieb zu nehmen um schnell "etwas Mobilität" zu schaffen. Notwendig sind für die kommenden Jahrzehnte belastbare Angebot als Antwort auf die Frage wie individualisierter PKW-Verkehr massenhaft verlagert werden kann.

Die Antwort darauf kann nur die Wiederinbetriebnahme des schienengebundenen Bahnverkehrs zwischen Bocholt und Coesfeld und damit die Verbindung an das Oberzentrum Münster sein.

Demografischer Wandel im ländlichen Raum - Herausforderungen an die "Mobilität für Alle". Quelle: www.pixabay.com/geraldDemografischer Wandel im ländlichen Raum - Herausforderungen an die "Mobilität für Alle". Quelle: www.pixabay.com/gerald

Demografischer Wandel im ländlichen Raum - Herausforderungen an die Mobilität der kommenden Jahrzehnte!

Mobilität ist für ein selbst bestimmtes Leben unverzichtbar - insbesondere im Alter. Quelle: www.pixabay.com/Peggy_MarcoMobilität ist für ein selbst bestimmtes Leben unverzichtbar - insbesondere im Alter. Quelle: www.pixabay.com/Peggy_Marco

Die Frage nach einer Zukunft der "Mobilität für Alle" darf den demografischen Wandel - insbesondere im ländlichen Raum - nicht aus dem Fokus verlieren. Beim demografischen Wandel schaut man auf die Jahrgänge 1955 - 1969, die sog. "Baby-Boomer-Generation". 

Diese Generation tritt nun Zug um Zug als SeniorInnen in den nächsten Lebensabschnitt ein. Dieses stellt deutliche Herausforderungen an den Auf- und Ausbau der Infrastruktur für ältere Menschen. Mobilität im Alter ist für ein selbst bestimmtes Leben unverzichtbar. Der Sozialverband VdK e.V. prognostiziert, dass die Zahl der Menschen im Rentenalter (67+) in NRW um 10% auf rund 3,9 Mio. steigen wird.

Besonders stark wird die Zahl älterer Menschen in ländlichen Regionen, wie etwa Borken, Coesfeld, Paderborn, Heinsberg und Euskirchen. Alleine im Kreis Borken wird es eine Steigerung um 17,4% geben, in Coesfeld 18,5% (Quelle: DPA-Meldung 17.04.2023).

Dieser Entwicklung muss die Kommunalpolitik jetzt verstärkt Rechnung tragen. Die (Verkehrs-)Infrastruktur in den Kommunen müssen stärker noch auf die Bedürfnisse der stark anwachsenden älteren Bevölkerung Rechnung tragen. Neben barrierefreien Verkehrswegen müssen nun auch im ländlichen Raum massenattraktive ÖPNV-Angebote geschaffen werden. Dazu zählt in erster Linie auch der Schienen-Personen-Nahverkehr!

Demografischer Wandel & Mobilität: Diese Themen gehen alle an. Dioe Politik muss hier mit geeigneter (Bahn-)Infrastruktur reagieren. Quelle: www.pixabay.com/Mohamed_hassanDemografischer Wandel & Mobilität: Diese Themen gehen alle an. Dioe Politik muss hier mit geeigneter (Bahn-)Infrastruktur reagieren. Quelle: www.pixabay.com/Mohamed_hassan

Ein Leserbrief im BBV zur Sprinter-Bus-Statistik des S75 als Beleg für die Nachteile der S75-Linie.
Quelle: www.pixabay.comEin Leserbrief im BBV zur Sprinter-Bus-Statistik des S75 als Beleg für die Nachteile der S75-Linie. Quelle: www.pixabay.com

Für die dringend notwendige Verkehrswende braucht es die reaktivierte Bahn! Nur mit der Bahn ist eine spürbare und nachhhaltige Verlagerung des individualisieten Pkw-Verkehrs möglich! Unterstützen Sie die Reaktivierungspläne der Westmünsterlandbahn GmbH! Ihre Meinung zählt! Entweder auf dieser Seite oder unter www.westmünsterlandbahn.de

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